86 Kräuterbuch gebraut werden, wie der „Engelwurz“– der aller- dings seit der Auslagerung der Likörproduktion seine himm- lisch giftgrüne Farbe gegen ein Sanftgelb eingetauscht hat. So wird die Klostergeschichte unter modernen Vorzeichen fortgesetzt, die 1245 begann, als Markgräfin Irmengard von Baden die Abtei Lichtental und die dortige Grablege ihrer Familie gründete. Von 1288– 1424 fanden die Mitglieder des badischen Hauses in der Fürstenkapelle ihre Ruhestätte – das bewahrte das Kloster vor der Säkularisierung. Die badi- sche Prinzessin Louise – durch ihre Heirat zur russischen Kaiserin Elisabeth geworden – besuchte sehr gerne das Cistercienserinnenkloster Lichtenthal während ihres Auf- enthalts in Baden-Baden von Februar bis Juli 1814. Ein Porträt sowie ihre Geschenke an das Kloster, ein Ring und ein Kreuz – die die Äbtissin zu festlichen Anlässen heute noch trägt –, erinnern an den Besuch der Zarin. Das Café Lumen im Klosterhof bietet duftenden Kaffee, Tee und leckere hausgemachte Kuchenspezialitäten. Der Gast genießt im Sommer zwischen den Bäumen die Terrasse oder in der kühlen Jahreszeit den gemütlichen Innenraum mit dem historischen Gewölbe. Im Tal des Lichts Kloster Lichtenthal und das Brahmshaus enn am Abend die tiefstehende Sommersonne ihre goldenen Strahlen über die Allee in Richtung Lichtental wirft, dann scheint es, als wolle sie,wie zum Abendgruß, unbedingt auch noch die letzte große Sehenswürdigkeit am Ende der Lichtentaler Allee, dort wo sie silberlindengesäumt ist, erreichen: Das Kloster Lichtenthal. Es sind nur noch eine Handvoll Zisterzienserinnen, die die rund 770 Jahre währende klösterliche Tradition fortsetzen. Nach der benediktinischen Regel „Ora et labora“ beten sie täglich 7 Stunden im kostbaren barocken Chorgestühl (17. Jhd.) der gothischen Klosterkirche. Den Rest des Tages widmen sie der Arbeit im Gästehaus, in den Kunstwerkstätten, der Klosterschule und dem Klosterladen. Legendär sind ihre Klosterliköre, die nach einem jahrhundertealten W Innenhof Kloster Lichtenthal Johannes Brahms Denkmal im Dahliengarten in der Lichtentaler Allee
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