Best of Baden-Baden

136 historische Gebäude umfassend renoviert und mit moderner Bühnentechnik ausgestattet. Seither verbindet das Theater auf gelungeneWeise architektonisches Erbemit zeitgemäßer Theaterkultur. Das gesellschaftliche Leben Baden-Badens spielte sich nicht nur in Ballsälen, Konzertsälen und Spielbanken ab – es entfaltete sich ebenso unter freiem Himmel. Die Lichtentaler Allee, jener von Kastanien, Platanen und Rosen gesäumte Prachtboulevard, war weit mehr als eine Promenade: Sie war zugleich Bühne und Ausdruck gesellschaftlicher Haltung – ein Ort, an dem Stil und Kommunikation sichtbar wurden. Man flanierte nicht nur, sondern präsentierte sich bewusst. Man tauschte Meinungen aus, beobachtete das Geschehen und ließ sich selbst wahrnehmen. Glücksspiel, Kunst und gesellschaftliches Leben Neben dem Glücksspiel wurde die Kunst zur zweiten Säule der Stadt. 1862 eröffnete das Stadttheater, erbaut im Stil der Pariser Oper. Auf Betreiben des damaligen Spielbankpächters Edouard Bénazet wurde das Theater Baden-Baden im Jahr 1862 nach den Entwürfen des Architekten Charles Couteau errichtet. Die äußere Gestaltung orientiert sich an klassizistischen Stilmerkmalen, während das Interieur durch eine aufwendig ausgeführte Rokoko-Ausstattung im französischen Stil geprägt ist. Hier dirigierte Brahms, hier erklang Berlioz, hier traf sich die Bohème. Es war ein Ort, der nicht nur inszenierte, sondern selbst zur Inszenierung wurde – mit seinem roten Samt, den Kristalllüstern und der Aura des Besonderen. Theater bedeutete Begegnung, Austausch, geistige Raffinesse. Seit 1918 verfügt das Haus über ein festes Schauspielensemble. Der Spielplan legt einen besonderen Schwerpunkt auf Werke von William Shakespeare, Heinrich von Kleist sowie auf Klassiker der Moderne. Hinzu kommen regelmäßig französischsprachige Gastspiele sowie Opern- und Musiktheaterproduktionen im Rahmen von Kooperationen und Gastauftritten. In den frühen 1990er Jahren wurde das Aquarell des Malers Franz Alt von 1883 zeigt den Goetheplatz vor dem Theater Zu Ehren des Landesvaters Großherzog Leopold ließ die Stadt 1861 ein Denkmal errrichten Goetheplatz mit Theater 1862

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