Best of Baden-Baden

128 Kombination aus Säulen und Walmdach – aus Tempel und Wohnhaus. Weinbrenners Innenräume spiegeln die Klarheit seiner Idee wider, betont durch lichte Farbtöne und ver- spielte, zugleich festliche Motive. Die königliche Kulisse Schon bald verwandelte sich das Konversationshaus in einen „kostbaren und prachtvollen Palast“ mit „königlicher Pracht“, wie Eugène Guinot 1858 schrieb. Der neue Pächter enkt man an Baden-Baden, denkt man an das Kurhaus. In der an bedeutsamen Orten ohnehin reichen Stadt ist es der unbestrittene Höhepunkt. Und das nun schon seit 200 Jahren. Obwohl es sich immer wieder veränderte und dem Zeitgeist anpasste, ist es bis heute unverwechselbar geblieben. Die offene Bühne Sein Gesicht erhielt das Kurhaus schon 1821 – 24 als „Konversationshaus“, Vorzeigeprojekt des Landes Baden und seines berühmten Oberbaudirektors Friedrich Weinbrenner, der hier die ideale Bühne für eine neue, internationale Gesellschaft von Gästen schaffen konnte. So einfach wie genial teilte er die Räume in fünf Abschnitte und reihte diese entlang der Promenade auf, bis sie zu einem Teil von ihr wurden. Sie waren von dort aus einzeln und fast ebenerdig erreichbar: der mittlere Gesellschaftstrakt mit dem Großen Saal, das Theater im Nord- und die Gastronomie im Südflügel, dazwi- schen die offenen Gänge mit den „Kaufmannsboutiquen“. Das Konversationshaus ist mit der Promenade verwoben – als neuer Mittelpunkt für eine breite Gesellschaft. So zeigen es auch die zeitgenössischen Darstellungen. Die Visitenkarte des Kurhauses ist der Mittelteil mit der ungewöhnlichen Das Kurhaus Geheimnisse des Erfolges von FriedrichWeinbrenner D Darstellung des Kurhauses von Carl Ludwig Frommel 1824/25 Großer Ball- und Konzertsaal (Saal Louis XIII.) Stich nach 1850, Edouard Schuler nach Baptist Sonderland

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