Best of Baden-Baden

127 Für den Unterricht wie für die Praxis verfasste er das einzige Architektonische Lehrbuch seiner Zeit, aber beispielsweise auch 1812 das erste deutsche Denkmalschutzgesetz. Bevor- zugt veröffentlichte er im Verlag von Johann Friedrich Cotta, der zugleich der Bauherr seines „Badischen Hofes“ war. Der Architekt Weinbrenner galt ganz selbstverständlich als Figur im Kultur- und Geistesleben, war mit zahlreichen Größen bekannt. Johann Wolfgang von Goethe schätzte ihn nicht zuletzt als Theaterarchitekten und -experten, insbesondere das 1809 erschienene Büchlein „Über Theater in architektonischer Hinsicht“. Friedrich Weinbrenner war ein Freigeist, beflügelt von frühen demokratischen Gedanken, wollte aus der Künstlergemeinde Roms eigentlich nicht wieder zurückkehren, ließ sich kurz im revolutionären Frankreich nieder, fand dann aber doch im heimatlichen Baden ein liberales Klima vor, in dem er freier agieren konnte als seine Kollegen in anderen deutschen Ländern und die Architektur modernisieren. Sie sollte nun nicht mehr auf Symbolen von Autorität, sondern auf dem Raum gründen, in dem sich Menschen begegnen, wie es sich im Kurhaus und den Freiheiten, die er sich hier nahm, so deutlich materialisiert. Friedrich Weinbrenner is considered the inventor of modern Baden-Baden. From 1800, he transformed the medieval town into an elegant spa town. He designed the Kurhaus, the “Badischer Hof” and numerous other buildings, planned promenades and streets. As an architect, town planner and mastermind, he combined nature and architecture and left a lasting mark on the townscape. His vision continues to have an impact today. www.wbge.de Wilhelmstraße, Lithographie um 1830 Lichtentaler Allee Feodor Ivannoff genannt Kalmück, Porträt Friedrich Weinbrenner, Stich 1809

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